💥 Der heutige Abschlusstag war der Höhepunkt eines Empowerment-Projekts für Frauen, das ich in den letzten Wochen als Mentorin begleiten durfte. Die Teilnehmerinnen sind regelrecht aufgeblüht, voller Entschlossenheit und Motivation. Ich bin überzeugt, dass diese bemerkenswerten Frauen nun gestärkt und mit voller Power ihre neuen Berufswege einschlagen werden.

Wer mich kennt, weiß, dass meine Vorgehensweise von einer radikalen Ressourcen- und Erfolgsorientierung geprägt ist, aber in diesem Artikel möchte ich darauf nicht tiefer eingehen. Vielmehr möchte ich von einer Beobachtung erzählen, die mich nachdenklich macht:

Als ich an meinem ersten Tag mit der Gruppe erfuhr, dass jede einzelne Teilnehmerin bereits ein JobCoaching hinter sich hatte, war ich fasziniert. Sie alle besaßen komplett ausgearbeitete Bewerbungsunterlagen, die zumeist nicht von ihnen selbst, sondern von ihren persönlichen JobCoaches erstellt wurden. Ich musste innerlich schmunzeln, denn der Habitus der Damen erinnerte mich ein wenig an Hollywood-Stars, die für solche Angelegenheiten ihre Agenten oder Manager engagieren 😎.

Mein erster Gedanke war, dass mit der flächendeckenden Inanspruchnahme von Einzelcoachings ein wahrer Meilenstein im Bereich der Arbeitsförderung erreicht wurde. Vor etwas mehr als einem Jahrzehnt wurde das Coaching durch den AVGS (Aktivierungs- und Vermittlungsgutschein) der Bundesagentur für Arbeit und das Berliner Jobcoaching (BJC) vom Berliner Senat ins Leben gerufen. Beide Coaching-Angebote werden von Projektträgern durchgeführt und können bis zu 12 Monate dauern.

Die Bewerbungsunterlagen, die mir von den Teilnehmerinnen präsentiert wurden, warfen einige Fragen auf. Ich möchte nicht ins Detail gehen, aber so viel sei gesagt: 50% der Unterlagen erfüllten nicht einmal die Mindeststandards (viele Rechtschreibfehler, Layout-Probleme, inhaltliche Fehler). 25% entsprachen zwar den Standards, jedoch fehlte es an Authentizität und an Treffsicherheit bzgl. der der Bewerberprofile. Lediglich ein Viertel der Teilnehmerinnen verfügte über qualitativ hochwertige Unterlagen, mit denen sie sich wirklich identifizieren konnten.

Mein Verständnis von Jobcoaching geht weit über die bloße Erstellung von Texten hinaus. Das Zusammenstellen eines Portfolios oder von Bewerbungsunterlagen sehe ich als das Ergebnis eines tiefgreifenden Entwicklungsprozesses (Wer bin ich, Was kann ich, Was will ich?). Ich gehe sogar so weit, zu behaupten, dass das JobCoaching einen wesentlichen Beitrag für die gesellschaftliche Entwicklung beitragen kann, indem “mündige Menschen” darin gestärkt werden, die Verantwortung für ihren Weg selbst in die Hand zu nehmen. Auf diesem Weg gibt es selten Abkürzungen.

Ich bin mir bewusst, dass viele JobCoaches im geförderten Sektor ihre Tätigkeit als eine Zwischenstation oder ein Sprungbrett betrachten. schließlich fallen die Honorare oft schlechter als bescheiden aus. Dies vermittelt Branchen-Fremden den Eindruck, dass keine größeren Ansprüche bzgl. Fach- oder Coachingkenntnissen an sie gestellt werden kann. Häufig bestätigt sich das dann auch.

Der Beruf “JobCoach” muss ja nicht für jede:n gleich eine Berufung sein, aber grundlegendes Interesse an den Klient:innen und gutes Coaching-Werkzeug halte ich für unabdingbar.

Für mich und zahlreiche seriöse, qualitätsorientierte JobCoaches stellt die ProfilPASS-Methode eine unverzichtbare Grundlage für erfolgreiches JobCoaching dar. 

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